Produkt |
| Amalgamfüllung | Goldinlay/-onlay | Keramikinlay | Kompositfüllung | Kompomerfüllung (4) |
Seit wann in Gebrauch? |
| Su-Chung (China), 659 v. Chr.; Taveau (F), 1826; Routine seit über 150 Jahren | Etrusker, 300 v. Chr.; Routine seit über 100 Jahren | Ducteau, 1776 (Prothese); Fonzi, 1808 (Prothesenzähne); Land, 1889 (Kronen); Routine seit über 15 Jahren | Bowen, 1955; für Backenzähne seit über 20 Jahren im Einsatz | Engelbrecht, 1989; seit etwa 10 Jahren in Gebrauch |
Für welche Zähne? |
| Backenzähne | Backenzähne | Backenzähne | Backenzähne | Zahnhalsfüllungen; Milchzähne |
Größe des Zahnschadens |
| kleine und mittelgroße Schäden (große mit Einschränkung) | grundsätzlich alle, aber eher für große Schäden | kleine und mittelgroße Schäden | kleine bis mittelgroße Schäden (bevorzugt zur Versorgung der ersten Karies) | kleine bis mittelgroße Schäden (bevorzugt zur Versorgung der ersten Karies) |
Hält der Kaubelastung stand |
| ja | ja | ja | ja, bei geeigneter Produktwahl (Feinpartikel-, Hybridkomposit) und Füllungsgröße | ja; bei geeigneter Produktwahl und Füllungsgröße; Stabilität aber geringer als bei Komposit |
Jährliche Misserfolgsrate (grobe Vereinfachung) (1) |
| 0,5 bis 7%, bei Studiendauer bis zu 20 Jahren | 1 bis 4,1%, bei Studiendauer bis zu 14,5 Jahren | 0,5 bis 6,2%, bei Studiendauer bis zu 12 Jahren | 0,5 bis 6,6%, bei Studiendauer bis zu 17 Jahren | 0 bis 8,3% bei Studiendauer bis zu 3 Jahren; für Milchzähne 1 bis 7% bei Studiendauer bis zu 3 Jahren |
Durchschnittliche Haltbarkeit (2) |
| 8 bis 10 Jahre | 10 bis 15 Jahre | bis zu 12 Jahre gut | 4 bis 9 Jahre | noch keine genauen Daten bekannt |
Oberflächenabnutzung |
| dem Zahnschmelz vergleichbar oder leicht höher3) | je nach Legierung dem Zahnschmelz vergleichbar oder geringer; wenige bei Patienten gemessenen Daten bekannt | je nach Material und Oberfläche gleich oder deutlich geringer als Zahnschmelz; Keramikinlays können den Gegenzahn abnutzen | je nach Material gleich oder leicht geringer als Zahn-; schmelz, sehr harte Komposite können den Gegenzahn abnutzen | im Vergleich zu Kompositen höherer Verschleiß, aber bei neuen Materialien verbessert |
Bruchsicherheit |
| bei richtigem Einsatz und richtiger Anwendung sind Brüche selten | formbares Material, Brüche kommen nicht vor | sprödes Material, neigt zum Bruch, bei perfekter Anwendung ist der Bruch selten; bei Bruxismus (Knirschen) nicht zu empfehlen | je nach Produkt mehr oder weniger spröde; Brüche kommen aber selten vor | je nach Produkt mehr oder weniger spröde; Brüche kommen aber selten vor |
Abnutzung/Verwerfung der Ränder |
| mit der Zeit leidet die Qualität der Ränder; sie werden aber durch Oxide abgedichtet | wenn es von Anfang an sehr genau passt, dauerhaft gute Randqualität | durch Adhäsivtechnik (Ätz-KlebeTechnik) perfekt dichte Füllung; mikroskopisch lässt sich Verschleiß des Befestigungskomposits feststellen | beim Aushärten schrumpft Komposit, daher ist zur Vermeidung von Randspalten Adhäsivtechnik und aufwendige Schichttechnik zwingend erforderlich | beim Aushärten schrumpft Kompomer, daher ist zur Vermeidung von Randspalten Adhäsivtechnik und aufwendige Schichttechnik zwingend erforderlich |
Risiko von Randspaltkaries (1) |
| häufigste Ursache für den Ersatz der Füllung (obwohl dies nicht in jedem Fall nötig wäre) | bei perfekter Passgenauigkeit gering, sonst eher höher als bei Amalgam | bei perfekter Passgenauigkeit gering, liegt aber in einem Kompositbett | Füllung auf Kaufläche: geringes Risiko; Füllung auf Kaufläche und zu Nachbarzähnen: mäßiges Risiko | Liegt die Füllung in der Kaufläche: geringes Risiko; reicht Füllung von der Kaufläche zu den Nachbarzähnen: mäßiges Risiko |
Erhalt von Zahnhartsubstanz |
| mäßig | geringer; damit das Inlay/Onlay eingesetzt werden kann, muss auch gesunde Zahnhartsubstanz geopfert werden | geringer; wie bei Goldinlay/-onlay; Keramik muss außerdem mindestens 1,5 mm dick sein | bei Erstversorgung sehr gut: bei der Adhäsivtechnik (Ätz-Klebe-Technik) muss nur der kariöse Teil entfernt werden | bei Erstversorgung sehr gut, siehe Komposit |
Besondere Verarbeitungstechniken |
| Standardtechnik, einfach zu verarbeiten; kleine Portionen werden in die Höhlung gestopft und verdichtet | erfordert hohe Präzision von Zahnarzt und Techniker | erfordert sehr hohe Präzision von Zahnarzt und Techniker; Adhäsivtechnik ist schwierig, zeitaufwendig; braucht absolute Trockenheit | Adhäsivtechnik (siehe auch Keramikinlay, links) bei Kompositen erfordert das Auftragen und Härten in mehreren Schichten | im Wesentlichen gleich wie Komposit |
Zeitaufwand für Herstellung und Behandlung |
| eine Sitzung; aufgrund der niedrigen Honorare ca. 10 Minuten | zwei Sitzungen; Zahnarzt zirka 1,5 Stunden, Zahntechniker ca. 3 Stunden | zwei Sitzungen; Zahnarzt zirka 2 Stunden, Zahntechniker ca. 5 Stunden | eine Sitzung; Schichttechnik ist aufwendig, geschätzter Aufwand für eine 3-flächige Füllung: bis zu 1 Stunde | im Wesentlichen gleich wie Komposit |
Aussehen/Ästhetik |
| silbrig-metallisch | goldfarben | Zahnfarbe, schmelzähnlich | Zahnfarbe schmelzähnlich | Zahnfarbe |
Zusammensetzung des Materials (3) |
| Silber, Zinn, Kupfer, Quecksilber | Gold, Silber, Platin, Palladium, Kupfer | Siliziumdioxid, Leucit, Pottasche Mullit, Korund; im Wesentlichen Kristalle, eingebettet in ein Gefüge aus Glas | Kunststoffe (Mono-, Diund höherwertige Acrylate, Ormocere) und Katalysator (= Härter) | Diacrylate, Polycarboxylat, Füllstoffe (fluoridhaltiges Glas); Katalysator (= Härter) |
Mögliche Nebenwirkungen oder negative Effekte |
| Abgabe von anorganischem Quecksilber und anderen Bestandteilen in die Mundhöhle in sehr geringen Spuren; eventuell Schleimhautveränderung | Abgabe von allen Bestandteilen (Abrieb) in die Mundhöhle; hohe Wärmeund Kälteempfindlichkeit; Allergie auf Bestandteile der Goldlegierung möglich | Abgabe von allen Bestandteilen (Abrieb) in die Mundhöhle; da mit Komposit eingeklebt, auch alle Nebenwirkungen von Komposit | Abgabe aller Bestandteile in die Mundhöhle; eventuell Abgabe von Resten des Katalysators (nur bei unsach gemäßer Verarbeitung), zunehmend Allergien | Abgabe aller Bestandteile in die Mundhöhle |
Mögliche Gesundheitsrisiken aufgrund bestimmter Inhaltsoder Verarbeitungsstoffe |
| keine Vergiftungen, da die abgegebenen Quecksilbermengen unter der toxischen Grenze); aber Beitrag zur allgemeinen Quecksilberbelastung; Allergie möglich | Allergie bei Gold häufiger als bei Amalgam | keine bekannt, aber: Befestigungszement = Komposit | Katalysator (= Härter) enthält biologisch aktive (toxische) Sub stanzen, Konzentration aber weit unter der Grenze zur Giftigkeit; Allergie wurde beschrieben | Einschätzung etwa gleich wie Komposit |
Häufigkeit von Gesundheitsschäden |
| Allergie sehr selten | Allergie sehr selten | wie bei Goldinlay | Allergie sehr selten, aber zunehmende Tendenz, besonders bei Zahnärzten | Einschätzung etwa gleich wie Komposit |
Nachweisbarkeit von Gesundheitsschäden |
| Allergie: dermatologischer Test; Patientenberichte konnten nicht beweisen, dass Beschwerden durch Amalgam verursacht werden | Allergie: dermatologischer Test | wie bei Goldinlay | Allergie: dermatologischer Test | Allergie: dermatologischer Test |
Kosten einer Drei-Flächen-Füllung |
| privat: 30 bis 75 € | privat: ca. 250 bis 545 € | privat: 475 bis 700 € | privat: 60 bis 130 € | keine genauen Zahlen, meist wie Komposit |
Krankenkasse übernimmt Kosten |
| ja | nein | nein | ja, bei Front und Eckzähnen | ist strittig |